III. - Genuss und Lagerung alter Apfelsorten
An erster Stelle stehen die genussreifen Früchte, die direkt vom Baum in die Hand und anschließend in den Mund gelangen. Besonders reizvoll ist die Vielfalt der Apfelsorten, die in ihrem perfekten Reifestadium individuelle Aromen entfalten. Einige Äpfel verströmen zudem einen charakteristischen Duft, wie etwa die Goldparmäne mit ihrem Lebkuchenaroma, der Prinzenapfel mit einer Ananasnote oder der Gelbe Richard mit einem Hauch von Banane.
Glücklicherweise gehört der Apfel nicht zu den Lebensmitteln, die man nur in begrenzten Mengen verzehren sollte. Selbst bei einem täglichen Konsum von fünf bis zehn Äpfeln besteht keine Gefahr – mit Ausnahme für Diabetiker oder Allergiker, die bei bestimmten Sorten vorsichtig sein sollten.
Unsere liebsten Apfelsorten je nach Jahreszeit
Meine persönlichen Favoriten wechseln je nach Saison:
Sommer: Sommerscheibe und ihr Nachkomme Piros
Frühherbst: Prinzenapfel
Herbst: Rosenapfel
Spätherbst: Zuccalmaglio und Berlepsch
Weihnachtszeit: Sternrenette
Winter: Glockenapfel
Frisch gepresster Apfelsaft und Apfelwein
Abhängig vom jährlichen Ertrag stellen wir verschiedene Mischungen für die Saftherstellung zusammen. Manchmal würzen wir mit Birnen oder Birnenquitten nach. So entstehen Jahr für Jahr besondere Apfelmoste und -weine, von sortenreinen bis hin zu raffinierten Mischungen. Eine ausgezeichnete Kombination ist der Most aus Dülmener Rosenapfel, Doppeltem Prinz und Goldparmäne – fruchtig, aber nicht zu sauer und über den Winter haltbar. Für die Weinherstellung mischen wir fünf Birnenquitten pro Zentner Äpfel hinzu.
Lagerung: Welche Äpfel halten am längsten?
Bevor die Mostäpfel in die Presse wandern, wählen wir die gesündesten Früchte für die Winterlagerung aus, um sie über Weihnachten, Ostern oder sogar bis Pfingsten genießen zu können.
Bis Weihnachten: Rote Sternrenette, Berlepsch, Landsberger Renette, Carola, Prinzenapfel
Bis Ostern: Boskoop, Topaz, Ontario, Gelber Edelapfel
Bis Pfingsten: Roter Eiserapfel, Winterglockenapfel
Apfelkuchen nach altem Familienrezept
Meine Frau backt den wohl besten Apfelkuchen weit und breit – ein Familiengeheimnis, das sie von ihrer Großmutter aus dem Burgenlandkreis geerbt hat. Ich habe das Glück, genau die Apfelsorten liefern zu können, die Oma schon damals verwendete: Gelber Edelapfel, Jacob Lebel und James Grieve.
So bleibt die Tradition lebendig – von der Ernte bis zur Küche.

